In der Zeitschrift Arbeit & Wirtschaft erschien ein Interview mit der Politikwissenschafterin und AIA NRW Fellow Tamara Ehs, in dem sie die aktuelle Krise der Demokratie in Österreich analysiert. Viele Menschen, so Ehs, fühlen sich politisch nicht vertreten, manche liebäugeln sogar mit der Idee eines „freundlichen Diktators“. Demokratie müsse daher ihre Versprechen von Freiheit und Gleichheit spürbar einlösen – etwa durch leistbares Wohnen, soziale Sicherheit und echte Mitbestimmung.
Ehs betont, dass wachsende Ungleichheit und politische Untätigkeit das Vertrauen aushöhlen. Notwendig seien neue gesellschaftliche Erzählungen, Bürgerräte und stärkere Mitbestimmung in Betrieben. Auch die Parteien sollten systematischer Menschen aus allen Schichten ansprechen, nicht nur Akademiker:innen. Schließlich müsse die Demokratie krisenfester werden, etwa durch einen Verfassungskonvent.
Ihr Fazit: Demokratie darf sich nicht allein auf Wahlen reduzieren – sie muss liefern, damit sie gegen autoritäre Versuchungen bestehen kann.