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Workshop

Vom Austausch zum Engagement. Subnationale Diplomatie in Aktion

Die Academy of International Affairs NRW veranstaltete einen von AIA-Fellow Summar Barbar organisierten Workshop, um die zunehmende Bedeutung der subnationalen Diplomatie als Instrument zur Wiederherstellung der pakistanisch-deutschen Beziehungen unter Einbeziehung von Jugendlichen, akademischer Zusammenarbeit und kulturellem Austausch zu debattieren. Diese Veranstaltung fand gewissermaßen an historisch authentischem Ort statt, da in den Räumlichkeiten der Akademie zu Bonner Hauptstadtzeiten die pakistanische Botschaft untergebracht war. Faraz H. Dahar, Projektmanager bei Engagement Global, ging in seinem Eingangsstatement auch darauf ein, welche wichtigen Initiativen für die Freundschaft zwischen Deutschland und Pakistan von der Rheinallee 24 ausgegangen seien. Die subnationale Diplomatie befindet sich derzeit im Wandel und beeinflusst die langfristigen bilateralen Beziehungen, indem sie wissenschaftliche und kulturelle Interaktionen in langfristige Kooperationen und gemeinsames Verständnis umwandelt. Roha Naz von der Universität Duisburg-Essen und Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Entwicklung und Nachhaltigkeit (IDOS) reflektierte die subalterne Arbeit im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Muhammad Bilal von der Universität Heidelberg und langjähriger Programmmanager im Pakistan-Büro der Hanns-Seidel-Stiftung gab einen Überblick über seine persönlichen, akademischen und beruflichen Erfahrungen mit den großen Entwicklungsherausforderungen, denen Südasien auf regionaler Ebene gegenübersteht, und über die Rolle soziopolitischer Multiplikatoren, insbesondere junger Menschen, bei deren Lösung.

Zu den wichtigsten Herausforderungen zählen der Klimawandel, die Nachhaltigkeit in Städten und die Ernährungssicherheit. Er reflektierte auch seine Zeit am Südasien-Institut der Universität Heidelberg und die Bedeutung zwischenmenschlicher Kontakte. Kainaat Akhtar von der Universität Heidelberg sprach über Minderheiten unter der Herrschaft der Mehrheit und verglich dabei auch die Ungleichheit der Geschlechter hinsichtlich der Möglichkeiten bei der Berufswahl, der Berufsausübung und der Bildung in Pakistan. Amna Mir von der Universität Duisburg-Essen sprach über die Hindernisse für Kinder in Pakistan, die keine Schule besuchen, in städtischen Gebieten Pakistans und welche Herausforderungen sie zu bewältigen haben. Sie ging insbesondere auf die Unterschiede in Bezug auf Chancen und Lebensqualität zwischen Pakistan und Deutschland ein. Muhammad Danish Masood von der Universität Heidelberg, zuvor Sozialarbeiter für Gemeindeentwicklung bei der Jhuggi Taleem Foundation, sprach über seine Forschung zur Rolle der blauen Wirtschaft für die nachhaltige Entwicklung in Pakistan. Er berichtete auch über seine vergleichenden Erfahrungen in Bezug auf Menschen, Essen, Kultur, Sprache und Reisen.

Im Austausch mit den Fellows der Akademie wurde deutlich, dass die transformative Kraft der subnationalen Diplomatie vor allem auf zwischenmenschlichen Beziehungen beruht. Nachhaltige Kooperationen entstehen nicht nur auf offizieller politischer Ebene, sondern ganz wesentlich durch zwischenmenschliche Beziehungen und gemeinsame Zukunftsvisionen.

Info:

Summar Iqbal Babar

Fellow AIA NRW