Die Rolle der Kultur für das Ansehen und den relativen Status von Ländern ist allgemein bekannt. Auch wenn diese Art von Soft Power hinsichtlich ihres tatsächlichen Einflusses auf die internationale Politik nach wie vor schwer zu messen ist, ist die Kulturdiplomatie ein etabliertes Instrument der Außenpolitik von Staaten. Die Dominanz der westlichen Kultur wird seit langem in Frage gestellt, da beispielsweise das indische Kino, die japanische Kawaii-Kultur und die Koreanische Welle nicht nur in Asien, sondern auch in anderen Teilen der Welt, einschließlich des Westens, an Bedeutung gewonnen haben. Dies hat die Sichtbarkeit einiger wichtiger Staaten erhöht und ihren globalen Status verbessert. Mit der bevorstehenden Rückkehr der koreanischen Megagruppe BTS auf die Bühne wird beispielsweise ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung erwartet, und Südkorea dürfte Gewinne im Tourismus und bei Investitionen verzeichnen. Damit hat das Land deutlich von seiner Soft Power profitiert.
Anhand ausgewählter Fallbeispiele wie Südkorea und unter Einbeziehung von Erkenntnissen von Akteuren der Kulturdiplomatie aus europäischen Ländern wie Deutschland und Großbritannien werden die Experten dieser Veranstaltung das Potenzial der Kulturdiplomatie zur Beeinflussung der Außenpolitik diskutieren und auf der Grundlage des Soft-Power-Konzepts Strategien für die Zukunft erörtern.
Zu den Experten gehören Dr. Dongho Han (Korea Institute for National Unification, Seoul), der über die Rolle der öffentlichen Diplomatie im Hinblick auf die Wiedervereinigung Koreas sprechen wird, Dr. Natalia Grincheva (Lasalle University, Singapur), die ihre Daten zur Prognose der Auswirkungen der Koreanischen Welle vorstellen wird, sowie viele weitere Experten auf dem Gebiet der Soft Power und der Kulturdiplomatie. Von datenbasierten Prognosen zur Soft Power bis hin zu traditionellen Ansätzen der Kulturdiplomatie – die gewonnenen Erkenntnisse haben interessante Implikationen für die Diplomatie und Außenpolitik im Allgemeinen.
Die Veranstaltung steht Studierenden, Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgern, Akteuren aus Kultur und Wirtschaft sowie der breiten Öffentlichkeit offen, die sich für zeitgenössische Ansätze zu Soft Power und Kulturpolitik interessieren.