AIA-Fellow Karolina Kluczweska beschäftigt sich in ihrer Forschung mit den geopolitischen Neuorientierungen im postsowjetischen Zentralasien, insbesondere mit den massiven Auswirkungen, die die Rolle Russlands mit sich bringt. Sie untersucht die Akteure und Rationalitäten der laufenden geopolitischen Neuausrichtung sowie die formellen und informellen Praktiken, die diesen Prozess begleiten. In ihrem Vortrag beim AIA-Kolloquium konzentrierte sich Karolina auf einen besonderen Aspekt, nämlich die Methodik der Durchführung sozialwissenschaftlicher Forschung in diesem geopolitischen Raum. Karolina stellte einen Entwurf für einen Sammelband vor, der bei Bristol University Press unter dem Titel „Cooperative Research: Conceptualising, Reflecting and Debating Socially Engaged Inquiry“ erscheinen und den sie gemeinsam mit Philipp Lottholz von der Universität Marburg herausgegeben wird. Philipp Lottholz wird Anfang Juli auch einen Vortrag bei der Akademie halten. Karolina untersuchte die Aussichten für kooperative Forschung im postsowjetischen Zentralasien. Sie hob insbesondere die Art der sozial engagierten Forschung hervor, die im Dialog mit lokalen Gemeinschaften durchgeführt wird und dem Ethos der Reziprozität mit den Forschungsteilnehmern folgt. Anhand von Beispielen aus ihrer eigenen Feldforschung der letzten Jahre erörterte sie Varianten der kooperativen Forschung in der Region sowie ethische Aspekte und andere Dilemmata, die sich dabei ergeben.
Fellow Kolloquium