Migrationspolitik Gladys Dzansi
Einfluss der Digitalisierung auf die internationale Migration von Pflegekräften aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC)
Globale Migration ist ein Phänomen, das durch ein komplexes Zusammenspiel von wirtschaftlichen, geografischen, politischen, sozialen und ökologischen Faktoren angetrieben wird. Im Jahr 2020 waren schätzungsweise 281 Millionen Menschen an der internationalen Migration beteiligt, was 3,6 % der Weltbevölkerung entspricht. Das Aufkommen der Digitalisierung und die allgegenwärtige Nutzung sozialer Medien haben die Migrationsmuster erheblich verändert und sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich gebracht. Migration bietet zwar wirtschaftliche Vorteile, birgt aber auch Risiken, da unethische Rekrutierungsnetzwerke oft schutzbedürftige Personen ausbeuten.
Die Abwanderung von hochqualifizierten Fachkräften, insbesondere von Krankenschwestern, aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs) in Länder mit hohem Einkommen führt zu einer ungerechten Mobilität, die die LMIC schlechter stellt. Insbesondere das International Centre on Nurse Migration (ICNM) prognostiziert bis 2030 einen erheblichen Mangel an Gesundheitsfachkräften, wobei jede achte Krankenschwester ein Migrant sein wird. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Trend noch verschärft und noch mehr Pflegekräfte dazu veranlasst, nach Möglichkeiten im Ausland zu suchen, was oft durch den Austausch von Informationen über soziale Medien erleichtert wird. Das Ausmaß und die Auswirkungen der Digitalisierung auf dieses Phänomen sind jedoch noch unzureichend verstanden. Um diese Lücke zu schließen, schlägt dieses Forschungsprojekt eine Scoping-Überprüfung vor, die den Einfluss von sozialen Medien und digitalen Plattformen auf die Migration von Pflegekräften gründlich untersuchen wird. Dieses Forschungsprojekt soll dazu beitragen, zu verstehen, wie die Digitalisierung die Migration von Pflegekräften beeinflusst, mit dem Ziel, die Entwicklung ethischer Migrationspolitiken zu fördern und die internationale Zusammenarbeit zu fördern. Diese Bemühungen sind von entscheidender Bedeutung, um das anhaltende Problem des Pflegekräftemangels anzugehen und das Wohlergehen der Gesundheitssysteme weltweit zu gewährleisten.
Biografie
Dr. Gladys Dzansi ist Senior Lecturer am Department of Adult Health der University of Ghana. 2017 schloss sie ihr Studium der Krankenpflege an der University of the Western Cape, Südafrika, ab. Sie ist examinierte Krankenschwester mit über 25 Jahren Berufserfahrung im ländlichen und städtischen Gesundheitswesen. Sie ist Sandwich-Koordinatorin für Graduiertenprogramme an der School of Nursing and Midwifery der University of Ghana. Sie ist außerdem Vorsitzende der Palliative Care Faculty am Ghana College of Nurses and Midwives. Sie unterrichtet und betreut Studenten und Doktoranden. Sie ist Nachwuchswissenschaftlerin mit über 20 Publikationen. Ihre Forschungsinteressen umfassen Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis und Tuberkulose), postoperative Schmerzen und Genesung, die Gesundheit von Müttern, die Integration von Technologien in das Gesundheitswesen und die Mobilität von Gesundheitspersonal. Sie hat eine pragmatische theoretische Ausrichtung und Interesse an Gesprächen.