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RETHINK
POLITICS

Fallstudien zur umstrittenen Souveränität in Europa

Autonomiebestrebungen gibt es ohne Zweifel schon so lange wie es politische Gemeinschaften gibt. Die Frage, wer zu wem gehört, wer nicht zu wem gehört, wer sich als etwas Eigenständiges versteht und wer zu etwas Größerem gehören möchte, gehören wohl zu den zeitlosen Grundfragen der Geschichte und sind einer der zentralen Gründe für politische Konflikte und Kriege.

Autonomiebestrebungen gibt es ohne Zweifel schon so lange wie es politische Gemeinschaften gibt. Die Frage, wer zu wem gehört, wer nicht zu wem gehört, wer sich als etwas Eigenständiges versteht und wer zu etwas Größerem gehören möchte, gehören wohl zu den zeitlosen Grundfragen der Geschichte und sind einer der zentralen Gründe für politische Konflikte und Kriege. Der souveräne Nationalstaat der Neuzeit schien ein Konzept zu sein, das viele dieser Konflikte befriedet hat, gleichzeitig aber auch viele neue Konflikte ausgelöst hat. Selbst in Europa, dessen nationalstaatliche Grenzen so klar definiert zu sein scheinen, gibt es immer noch Autonomiebestrebungen und Sezessionskonflikte, die zum Teil schon lange andauern – mit Phasen unterschiedlicher Intensität. Oft handelt es sich um so genannte „eingefrorene Konflikte“, die lange Zeit ruhig bleiben, aber jederzeit zumindest latent ausbrechen können. Dies gilt für alle drei Fallbeispiele, die in diesem Workshop vergleichend untersucht wurden: Nordirland, Katalonien und die Ostukraine. Konflikte dieser Art führen uns immer wieder vor Augen, wie fragil politische Territorien, geografische Grenzen und vor allem das Zugehörigkeitsgefühl von Menschen sind. Die Fallstudien zu den drei genannten Konflikten wurden unter der analytischen Leitperspektive Zusammenhalt vs. Spaltung unter die Lupe genommen. Am ersten Workshoptag in einzelnen Panels systematisch die drei Konflikte untersucht. Beim Katalonien-Konflikt wurde unter anderem herausgearbeitet, dass es sich hier um eine sehr multikulturell und inklusiv auftretende separatistische Bewegung handelt. Im Zuge des Nordirlandkonflikt wurde insbesondere auf die durch den Brexit ausgelösten neuen Spannungen eingegangen. Mit Blick auf die Ukraine wiederum standen vor allem die strategischen Narrative und das Thema der Identitätsbildung im Mittelpunkt. Am zweiten Workshoptag wurde versucht, übergreifende Erkenntnisse zu formulieren sowie Ähnlichkeiten und Unterschiede der behandelten drei Fallstudien zu identifizieren. Ein grundsätzliches Muster scheint darin zu liegen, dass Konflikte Identitäten strukturiere du nicht umgekehrt. Weiterhin sei es wichtig, zwischen Narrativen und bloßen rhetorischen Frames zu unterscheiden. Schließlich wurden die den Konflikten zu Grunde liegenden Dimensionen in soziale und menschliche Faktoren wie Psychologie, Politik, Religion und Sprache auf der einen sowie in harte Faktoren wie Geografie und Ökonomie unterteilt. Verschiedene Kernthesen und Statements der Workshopteilnehmer, die aus Bristol, London, Dublin, Glasgow, Manchester, Cardiff, Barcelona und Bern kamen, wurden in Videoaufzeichnungen festgehalten.

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Leitung:

Prof. Stephan Lewandowsky
University of Bristol, UK

Fellow AIA NRW

Kontakt:

Lisa Hartmann
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen

Ort:
Rheinallee 24, 53173 Bonn

Teilnahme:

Um online teilzunehmen registrieren Sie sich bitte unter folgender Adresse:

veranstaltungen@aia-nrw.org

 

Veranstaltungssprache:
Englisch