Die erneute Aggression Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 hat die Rückkehr von militärischer Gewalt in großem Maßstab in Europa deutlich gemacht und die Friedensdividende, die der Kontinent seit dem Ende des Kalten Krieges erhalten hat, zunichte gemacht. Wissenschaftler und Beobachter haben schnell darauf hingewiesen, dass der Krieg zu einem „Wendepunkt“ für die EU und die euro-atlantische Sicherheit geworden ist. Einerseits haben die EU-Mitgliedstaaten und die NATO-Verbündeten ein überraschendes Maß an Einigkeit an den Tag gelegt, indem sie der Ukraine Unterstützung in noch nie dagewesenem Umfang gewährten und viele europäische Länder ihre langjährigen verteidigungspolitischen Entscheidungen überdachten. Andererseits kennt die moderne europäische Geschichte keinen Mangel an externen Schocks und Auslösern – vom Krieg in Jugoslawien und den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bis hin zum Einmarsch Russlands in Georgien und der Annexion der Krim -, die wohl nicht zu einer radikalen Umgestaltung der europäischen Zusammenarbeit in den Bereichen Außenpolitik, Sicherheit und Verteidigung geführt haben. Ist es dieses Mal anders?
Ziel dieses Workshops ist es, die Auswirkungen der existenziellen militärischen Bedrohung auf die Sicherheit und die Verteidigungszusammenarbeit in Europa zu untersuchen. Wird der Krieg die europäische Sicherheit und das kontinentale Gleichgewicht der Kräfte verändern? Wird der Krieg eine weitere Integration in der EU-Sicherheits- und Verteidigungspolitik auslösen? Was bedeutet der Krieg Russlands gegen die Ukraine für die Zukunft der NATO und das Engagement der USA für die europäische Sicherheit? Diese und andere Fragen werden in mehreren Diskussionsrunden mit Wissenschaftlern, politischen Experten und Praktikern erörtert.
Leitung:
Dr. Iulian Romanyshyn, Fellow, Academy of International Affairs NRW, NRW (Zum Profil)
Kontakt:
Lisa Hartmann
Referentin für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit